Tourismus
Semlow liegt im Hinterland der Ostseeküste. Das Ortsbild im zentralen Ortsteil Semlow wird durch das 1825 errichtete und um 1850 erweiterte Schloss und den Mitte des 19. Jahrhundert angelegten Park bestimmt. Das Schloss ist heute in Privatbesitz. Zu kleinern und größeren Veranstaltungen können Räume gebucht werden. Übernachtungen in Fremdenzimmern oder standesgemäß in der Grafen Suite sind ebenfalls möglich.
Sehenswert ist auch die aus dem frühen 13. Jahrhundert stammende Dorfkirche. Diese romanische Kirche wurde aus Feldstein errichtet. Die Kirche wurde um 1220 vollendet. Erst im 18. Jahrhundert erhielt der Westturm seine geschweifte Haube. Der Chor hat einen quadratischen, das Kirchenschiff einen rechteckigen Grundriss. Das voll funktionierende Uhrwerk am Westturm stammt aus dem Jahr 1856. Um 1860 lies Graf Ulrich von Behr-Negendank die Kirche durch Carl Julius Milde grundlegend erneuern. Im Zuge dieser Erneuerung wurde das Kirchenschiff vollständig spätnazarenisch ausgemalt. Zur Ausstattung gehören ein spätgotisches Kruzifix, eine hölzerne Taufe (von 1576, mit aufgemalten biblischen Szenen und Wappen), ein zweigeschossiger Altaraufsatz mit Kreuzigungsgruppe sowie Wandgräber. Das gotische Triumphkreuz stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der barocke Altar wurde 1723 in der Werkstatt Elias Keßler aus Stralsund hergestellt. Die Grüneberg-Orgel ist aus dem Jahr 1913. Sie wurde 1999 wieder hergestellt.
Ein weiterer "Augenschmaus" ist die 1880 / 1881 vom Berliner Architekten Walter am Ortsausgang Richtung Schlemmin auf dem damals neu eingerichteten Friedhof errichtete Kapelle. Graf Ulrich von Behr - Negendank beauftratgte den Berliner Architekten Walter mit der Leitung des Baus. Obwohl die Kapelle noch bis in die 1960er Jahre für Trauerfeiern genutzt wurde, begann bereits nach 1945 der Verfall und sie wurde in den 60igern aufgegeben. Im Jahr 1999 begann die Wiederherstellung. In der Krypta standen die Särge der Familie Behr-Negendank. Sie wurden nach Aufgabe der Kapelle im Umfeld beigesetzt. Der geschnitzte gotische Altar, welcher ursprünglich in einer Nische an der Nordwand stand, befindet sich heute in der Marienkirche in Stralsund.
Um alle Sehenswürdigkeiten im Ort zu besichtigen, benötigen Sie wahrscheinlich nicht länger als einen Tag. Dann lohnt es sich, in die nähere und auch etwas weitere Umgebung zu schweifen. Das romantische Recknitztal mit dem Grenzfluss zwischen Mecklenburg und Vorpommern, der Recknitz sowie Schloss und Park Schlemmin liegen praktisch vor der Haustür. Bis zum Vogelpark Marlow sind es nur wenige Schritt weiter. Auf dem Weg dahin lohnt sich ein Stop im Recknitztalhotel mit dem Brauhaus und der Brauereigaststätte.
Und zur Ostsee? Die ist mit dem Auto, genauso wie die Hansestädte Rostock und Stralsund oder die Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten nur einen Katzensprung entfernt. Die Ostsee und weitere Ziele in der Umgebung sind auch über ein gut ausgebautes Wegenetz mit dem Fahrrad zu erreichen.
Dieser Artikel wurde bereits 9970 mal angesehen.